Dieses Naturgebiet ist ein heute noch außerhalb der Deichanlagen liegendes Rückzugs- und Brutgebiet seltener Vogelarten der Küstenregion. Bei Hochwasser strömt das Meerwasser noch zwischen die Dünen. Ebbe und Flut, Sonne und Wind, Nebel und Regen sorgen dafür, dass die Kwade Hoek keinen Tag, keine Stunde dasselbe ist. Markierte Wanderwege und erläuternde Hinweistafeln bringen dem interessierten Besucher eine einzigartige Natur nahe. Erwartet wird neben der Rücksicht auf die Tier- und Pflanzenwelt ein kleiner Beitrag zur Deckung der Unterhaltungskosten, die der private “Verein Naturmonumente” trägt. Geführte Wanderungen mit sachkundigen Erläuterung organisiert auch der VVV.

Eine Vogelbeobachtungshütte mit Fernrohr bietet neben der Möglichkeit zur Tierbeobachtung - u.a. sind hier verschiedene Gänse- und Entenarten, Kormoran und Löffler, Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel und Wiesenpieper, aber auch Waldohreule und braune Rohrweihe heimisch - auch einen herrlichen Ausblick auf die Haringvlietschleusen.

Kwade Hoek - böse Ecke - nannten die Fischer von Goedereede das letzte Stück ihrer Heimreise wegen der verräterischen Strömungen und Sandbänke. Geologisch ist diese Landschaft sehr jung - erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, als Land anschlämmte und Dünen aufgeweht wurden. Aber darunter verbirgt sich eine Geschichte. Ein Chronist des 17. Jahrhunderts erzählt von einer alten, verfallenen Stadt, die einige hundert Jahre mit Sand überlagert war und deren Reste 1618 entdeckt wurden. Der bemerkenswerteste Fund, der hier gemacht worden sein soll, ist ein achteckiges Horn, ein altrömisches Blasinstrument.

Besucherzentrum Grevelingen

Im Besucherzentrum Grevelingen am Punt van Goree erhalten Sie umfassende Informationen zur Errichtung des Brouwersdammes (1971) im Rahmen des Delta-Planes und der Entstehung des Grevelingenmeeres als mit 14.000 ha größtem Salzwassersee Europas. Die ständige Ausstellung wird ergänzt durch Filmsaal und Wechselausstellungen, die sich mit dem Thema Grevelingen befassen.

Brouwersdam

Der Brouwersdam ist ein bekanntes Surfgebiet, daß Anfänger und Könner gleichermaßen anspricht. Je nach Können oder Wetterbedingungen kann man auf der rauhen Nordseeseite oder der geschützter liegenden Seite zum Grevelingenmeer seinem Hobby nachgehen.

In der Mitte des Dammes finden Sie die Kabbelaarsbank mit einem Surfcentrum, wo Sie Ausrüstung leihen und Unterricht erhalten können. Dort befindet sich neben einem Jachthafen auch das Ferienzentrum Port Zeelande mit Subtropischem Bad, Sauna, Minigolf, Tennis- und Sportanlagen, Restaurants und einer Segelschule mit Bootverleih.

Auf der Nordseeseite finden Sie zudem wie an allen Stränden gern besuchte Strandpavillons und ideale Bedingungen zum Drachensteigen.

Middelharnis

Als größte Stadt und Hauptort der Insel bietet Middelharnis dem Besucher eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten und eine schöne, historische Innenstadt. Im alten Rathaus befindet sich das Rien-Poortvliet-Museum, dessen Besuch auch für Kinder interessant ist. Der berühmte holländische Maler lebensechter Tier- und Naturdarstellungen ist auch Schöpfer der aus Zeichentrickserien bekannten Kabauter.

Das Erholungszentrum “De Staver” mit Sportanlagen, Schwimmbad, Bowlingbahnen und vielen anderen Einrichtungen ist einen Besuch wert.

Goedereede

Die Gemeinde Goedereede umfaßt nach einer Zusammenlegung im Jahre 1966 die Dörfer Goedereede, Ouddorp und Stellendam, zusammen ungefähr 15.000 ha, auf denen beinahe 11.000 Einwohner leben.

Goedereede ist eine alte Kleinstadt mit vielen historischen Bauten, der die Stadtrechte bereits 1312 verliehen wurden. Der Name bedeutet “Guter Hafen” und lag in alter Zeit, als die Insel Goree noch von Overflakkee getrennt war, unmittelbar am Meer. Der kleine alte Hafen bildet auch heute noch den Kern des unter Denkmalschutz stehenden Örtchens. Liebevoll gepflegt und ohne Neonreklame verzaubert es beim Klang eines Glockenspiels den Besucher, der gerne in den Straßencafe´s verweilen wird.

Ein besonderer Genuss sind auch die Süßigkeiten aus eigener Herstellung der Bäckerei in der Pieterstraat, deren Verkaufsraum sich seit Oma´s Zeiten nicht verändert hat.

Beeindruckend ist der monumentale Turm der alten Domkirche aus dem Jahr 1512, der zeitweilig auch als Leuchtturm genutzt wurde. Heute beherbergt der Turm ein kleines Heimatmuseum und kann im Sommer bestiegen werden.

Stellendam

Gegründet 1782 ist Stellendam das jüngste Dorf auf Goree-Overflakkee. Das erste dort gebaute Haus beherbergt heute das Restaurant “t´Wapen van Stellendam”. Früher diente es auch als Dorfherberge und Ratsgebäude. Erst 1803 eingedeicht, hatte das Dorf stets gegen das Wasser zu kämpfen. In der Sturmflut vom 01.02.1953 ertranken 62 Menschen.

Von altersher war Stellendam ein Fischerdorf. Der alte Hafen lag jenseits des Deiches am Haringvliet. Nahe dabei steht auch die Windmühle “Korenlust” aus dem Jahr 1857.

Der neue Hafen mit Innen- und Außenhafen                                        an den Haringvlietschleusen ist heute Zentrum der Hochseefischerei mit mehr als 60 Kuttern und Ausgangshafen für Hochseeangler. Interessant ist der Hafen aber auch freitags für Frühaufsteher, die im Hafencafe frühstücken, dabei dem Entladen der Kutter zusehen und danach ab 7:00 Uhr im gemeindlichen “visafslag” der Fischversteigerung beiwohnen wollen.

In Stellendam befindet sich auch das ganzjährig geöffnete Schwimmbad “t´Zuiderdiep” mit angeschlossenem Sommer-Freibad. Das Schwimmbad ist insbesondere für Familien mit kleineren und größeren Kindern empfehlenswert. Sie finden dort eine 40 m lange Wasserrutsche, Spiel- und Wettkampfbecken, Hot-Whirlpool, Dampfbad, Solarien und ein Cafe.

Ouddorp

Von jeher ein Familienbadeort, ist Ouddorp auch landschaftlich sehr schön. Es gibt hier viele Kilometer lange, breite Strände und Dünen, aber auch weite Blumenfelder. Ouddorp ist traditionell ein Zentrum der Blumenzucht und -samenherstellung.

Über das gute Rad- und Wanderwegenetz empfehlen sich von Mai bis September Touren entlang der Blumenfelder.

Über das Entstehen von Ouddorp ist nichts genaues bekannt. In früheren Zeiten war sogar von einer römischen Niederlassung die Rede.

Die alte Kirche im Dorfmittelpunkt entstand in mehreren Bauphasen. Der älteste Teil, der Chor, wurde im 9. Jahrhundert aus Tuffstein errichtet. Im Jahr 1790 wurde die Kirche durchgreifend erneuert.

Der Kirchturm entstammt dem Jahr 1348. Er kann nach Voranmeldung bestiegen werden. Von dort hat man eine prächtige Aussicht über die Umgebung: Vom Dorfkern mit seinen Windmühlen über die weite Landschaft mit blühenden Blumenfeldern zu den Dünen, dem Leuchtturm und dem alten Hafen am Grevelingenmeer, der heute als Jachthafen genutzt wird.

Im Umkreis des Dorfes findet man noch eine Anzahl alter Bauernhöfe, wie beispielsweise das “t´Blaeuwe Huus” aus dem Jahr 1659, das heute vom Fremdenverkehrsverein, dem VVV, genutzt wird. Der VVV organisiert während des ganzen Jahres eine Vielzahl von Veranstaltungen und Ausflügen. Sie erhalten dort auch Informationsmaterial und Souvenirs.

Das alte Ouddorper Rathaus im Zentrum beherbergt heute das Museum “Ouddorp´s Raad- en Polderhuis” mit ortsbezogenen Exponaten und Wechselausstellungen.

Wahrzeichen von Ouddorp ist der Leuchtturm in den Dünen auf der Spitze des Kop van Goree, der mit 57 m Höhe weithin sichtbar ist seinen Lichtschein nachts auf unser Ferienhaus wirft.

Die weiten Strände in seiner Umgebung laden zu langen Spaziergängen, Drachensteigen und Strandsegeln, oder auch nur zum Sonnenbaden und Entspannen ein.

Haringvlietschleusen

Das Haringvliet trennte bis zur Errichtung der Schleusenanlage Goree-Overflakkee vom Festland. Um von Rotterdam nach Ouddorp zu gelangen, mußte man von Hellevoetsluis mit der Fähre nach Middelharnis übersetzen. Durch die über einen Kilometer langen Wehre strömen heute pro Sekunde 35.000 m³ Wasser - Süßwasser aus Rhein und Maas. 34 große Schleusentore mit je 550 t Gewicht regeln hier den Wasserhaushalt des Hinterlandes. Zur Besichtigung der mit Abstand größten Schleuse der Welt mit ihren beeindruckenden, unter Wasser liegenden Maschinenkammern lädt die Expo Haringvliet von April bis Oktober ein. Sie erfahren hier auch alles über den ständigen Kampf der Bevölkerung gegen das Wasser und das Entstehen der Niederlande in seiner heutigen Gestalt durch Landgewinnung und Sturmflutsicherung im Rahmen des Delta-Planes.

Slikken van Flakkee

Die Slikken von Flakkee (5) sind ebenso wie die Platen van Schelhoek (6) Naturgebiete, die nach Eindeichung des Grevelingenmeeres und Wegfall des Wechsels von Ebbe und Flut trockengefallene Gebiete umfassen. In diesen Naturgebieten leben viele Wildtiere und seltene Pflanzenarten. Damit das Land nicht verbuscht, sind dort (rückgezüchtete) Auerochsen und Fjordpferde angesiedelt, die weitgehend ohne menschliche Eingriffe leben und den Charakter des Graslandes erhalten.

Im Sommer ist eine 1 1/2-stündige Planwagenrundfahrt durch die Slikken van Flakkee unter sachkundiger Führung des Försters (der leider nur niederländisch spricht) ein besonderes Erlebnis. Anmeldungen sind beim VVV Ouddorp möglich.

Die Naturgebiete sind ein bedeutendes Überwinterungsgebiet für viele Vogelarten der Arktis. Allein 8 Gänsearten mit 25.000 bis 30.000 Exemplaren überwintern am “Kop van Goree”.